Projektgruppe «Bildung und Forschung»

Aus Erfahrungen in Grossbritannien oder Holland ist bekannt, dass eine Möglichkeit, den Notstand in der Grundversorgung  zu bekämpfen, darin besteht, den künftigen Hausärzten eine bessere Ausbildung zu bieten, vor allem mit Studiengängen und klinischer Forschung. Die Arbeitsgruppe «Bildung und Forschung» soll daher folgende Forderungen umsetzen: Verbesserte Aus- und Weiterbildung in der Hausarztmedizin, deren Förderung an der Universität und die Entwicklung der klinischen Forschung auf diesem Gebiet.

Resultate:

  • Mit Unterstützung der Kantone wurden spezifische Weiterbildungs-Curricula entwickelt, die u.a. eine Praxisassistenz umfassen. 
  • Die Schweizerische Universitätskonferenz (SUK) wird an allen fünf medizinischen Fakultäten voll ausgerüstete Professuren für Hausarztmedizin etablieren.
  • Die Lehre und Forschung in der Hausarztmedizin wird in den nächsten vier Jahren mit CHF 4 Mio. gefördert. 

Hausarztmedizin lohnt sich

In einer Publikation[1] untersucht das Schweizerische Gesundheitsobservatorium (OBSAN) die Entwicklung der Ausgaben der obligatorischen Krankenpflegeversicherung von 1998 bis 2010. in 13 Jahren sind die Kosten in allen Bereichen gestiegen, wobei die ambulanten Leistungen das zweitgrösste Wachstum nach der Kategorie Medikamente/ Material aufweisen.

Doch wie sieht es bei den verschiedenen Leistungserbringern dieser ambulanten Kategorie aus?

  • Anstieg bei der Spitex: +7,8 % (Jahresdurchschnitt)
  • Bei ambulanten Spitalleistungen: +5,8 %
  • Bei der Fachmedizin: +4,0 %
  • Bei der Hausarztmedizin: +1,3 %

Eine einfache Schlussfolgerung: Die Hausarztmedizin ist kostengünstiger, und zwar deutlich (um das Drei- bis Sechsfache!). Dies ist nicht allein durch die vermehrte Inanspruchnahme von ambulanten Spitalleistungen und Fachärzten zu erklären.

[1] https://www.obsan.admin.ch/sites/default/files/publications/2015/obsan_53_bericht.pdf