Bundesrat genehmigt TARDOC - Die Aufwertung für die Haus- und Kinderarztpraxen muss gewährleistet werden!

Der Bundesrat hat an seiner heutigen Sitzung das neue Tarifsystem für ambulante Leistungen, bestehend auf dem TARDOC und ambulanten Pauschalen, genehmigt. mfe begrüsst diesen tarifpolitischen Meilenstein. Ob der neue Tarif mit seinen Vorgaben zur Kostenneutralität die Haus- und Kinderärzt:innen auch tatsächlich stärkt, wie das alle fordern, wird sich aber erst noch zeigen müssen. mfe mahnt, dass mit TARDOC die Aufwertung der haus- und kinderärztlichen Leistungen zwingend sichergestellt werden muss. Alles andere würde von den Haus- und Kinderärzt:innen in der Schweiz nicht mehr länger akzeptiert.

 

Der Bundesrat hat an seiner heutigen Sitzung den von den Tarifpartnern im Rahmen der OAAT AG erarbeiteten Vorschlag für ein neues Tarifsystem zur Abrechnung ambulanter Leistungen genehmigt. Das bedeutet, dass der Einzelleistungstarif TARDOC am 1. Januar 2026 zusammen mit einzelnen ambulanten Pauschalen den veralteten TARMED ablösen wird. mfe begrüsst diesen tarifpolitischen Meilenstein. Die modernisierte Tarifstruktur TARDOC bildet die Arbeit in den haus- und kinderärztlichen Praxen besser ab, als dies mit TARMED der Fall war. Zudem erlaubt TARDOC den Tarifpartnern die gezielte Steuerung und zeitnahe Korrektur von Tarifparametern, die für die Arbeit und die wirtschaftliche Situation Haus- und Kinderärzt:innen massgebend sind.

 

Wichtige flankierende Massnahmen für die Hausarztmedizin

Bundesrat, Parlament und Tarifpartner fordern seit Jahren mit Nachdruck die Stärkung der Haus- und Kinderärzt:innen. Mit 88 % Ja zum Verfassungsartikel «medizinische Grundversorgung» haben auch die Stimmberechtigten an der Urne vor elf Jahren ein sehr deutliches Zeichen in diese Richtung gesetzt. mfe hat sich deshalb, sehr dafür eingesetzt, dass die Genehmigung des neuen Tarifsystems auch flankierende Massnahmen vorsieht, die sicherstellen sollen, dass die angestrebte Aufwertung der Hausarztmedizin nicht gefährdet wird, zum Beispiel durch Kostenneutralitätsvorgaben oder ungerechtfertigte Kostensteigerungen in anderen Bereichen. Die von mfe wesentlich mitgeprägten Zusatzvereinbarungen hat der Bundesrat bestätigt, sie sind ein wichtiges integrales Element des neuen Tarifs. «Damit haben alle Beteiligten ausdrücklich bekräftigt, dass ein Hauptziel von TARDOC darin besteht, die jahrelange tarifarische Benachteiligung der ärztlichen Grundversorgung endlich zu korrigieren», fasst Monika Reber, Co-Präsidentin von mfe, zusammen.

 

Pilotprojekt wird Auswirkungen auf die Haus- und Kinderarztpraxen aufzeigen

Die Bekenntnisse zur Stärkung der Hausarztmedizin müssen mit der Einführung von TARDOC nun zwingend eingelöst werden. Das Gerüst von TARDOC bringt einige Verbesserungen für die haus- und kinderärztlichen Praxen. Offen ist, ob und in welchem Umfang der neue Tarif auch tatsächlich die wirtschaftliche Situation der ärztlichen Grundversorgung verbessert. Die FMH startet in Zusammenarbeit mit mfe deshalb ein Pilotprojekt, im Rahmen dessen in den nächsten Monaten aussagekräftige Daten gesammelt werden. Dabei erfassen ausgewählte Praxen bereits jetzt alle ihre Leistungen gemäss der ab dem 1. Januar 2026 geltenden TARDOC-Tarifstruktur. Ziel ist es, die tatsächlichen finanziellen Auswirkungen von TARDOC frühzeitig beurteilen zu können.

 

Verbesserungen für Haus- und Kinderärzt:innen sind alternativlos

Die Resultate des Pilotprojekts sind für mfe entscheidend. Sollte sich abzeichnen, dass TARDOC nicht zu einer wirtschaftlichen Stärkung der Haus- und Kinderärzt:innen führen wird, sind die Tarifpartner gefordert, umgehend und noch vor Inkrafttreten des neuen Tarifs Korrekturen zugunsten der Grundversorgung vorzunehmen und mit weiteren Massnahmen die tarifarische Aufwertung sicherzustellen. «Die neue Tarifstruktur ist theoretisch ein grosser Fortschritt. Aber wenn sie praktisch nicht auch die wirtschaftliche Situation verbessert, haben wir ein Problem», sagt Sébastien Jotterand, mfe Co-Präsident. «Die Geduld unserer Kolleg:innen ist nach all den Jahren mit dem schlechten Tarif aufgebraucht», mahnt er. mfe wird deshalb keinen TARDOC akzeptieren, der nicht bereits ab der Einführung am 1. Januar 2026 die prekären wirtschaftlichen Verhältnisse vieler Praxen verbessert.

 

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